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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Bild zum Artikel "Es kommt drauf an, was man unter alt versteht – ich sehe hier gar keine Alten", meint Birte. Versammlungsleiter Thomas bleibt skeptisch.
Foto AG ADFC Frankfurt

Ein Hoch im Norden

Süß und salzig – die Mitgliederversammlung des ADFC Frankfurt am Main

Der Trend beim ADFC Frankfurt scheint nach Norden zu gehen. Nachdem die Werkstatt der Technik-AG dorthin gezogen ist (siehe dazu Seite 20), fand nun auch die Mitgliederversammlung dort oben statt, im Nordwesten, im gleichnamigen Einkaufsparadies zwischen Praunheim und Heddernheim.

Immerhin 1 % aller Mitglieder, 42 von gut 4.200, haben es trotz heftiger Gewitter und dem fulminanten Empfang der Europabokaaal-Gewinner auf dem Römer bis in das Nordwest-Zentrum geschafft. Überraschend viele zu Fuß, wohnen doch auch im Nordwesten der Stadt ("10 km bis hier rauf" stöhnt die Sachsenhäuserin) überraschend viele Mitglieder des ADFC. Da ist es nur gerecht, wenn auch diese Aktiven einmal ihren Heimvorteil (um in der Fußballsprache zu bleiben) genießen können, und diesmal diejenigen aus den anderen Bezirken durch Regen und Sturm radeln müssen. Belohnt wird ihre Mühe immerhin mit dekorativem Zuckerwerk am Sitzplatz, das die auf der Anreise verlorenen Kalorien umgehend ersetzt.

Bild Die weite Reise wird belohnt: Süßer Empfang zur MV im Nordwestzentrum
Peter Sauer

Birte begrüßt, Thomas leitet und Sigrid protokolliert – der Abend beginnt, genau um 19.38 Uhr. Thomas Koch begrüßt ausdrücklich Wehrhart, der nach längerem Krankenhausaufenthalt zurück im Kreis der Aktiven ist. Danach übernimmt Birte Schuch das Mikrofon und spricht von einer – trotz oder gerade wegen Corona – spannenden Zeit für den ADFC, die sich im Jahresbericht widerspiegelt. Die grafisch von Anke Bruß und Susanne Neumann aufgepeppte Präsentation zeigt, dass sich der Mitgliederzuwachs zwar verlangsamt, aber immer noch Bewegung nach oben aufweist. Der Altersdurchschnitt unserer Mitglieder liegt bei 48 Jahren, was nicht als alt gilt. "Es kommt drauf an, was man unter alt versteht", so Birte und ergänzt: "Ich sehe hier gar keine Alten". Der Berichterstatter fühlt sich geschmeichelt und notiert weitere Stichpunkte zum vergangenen ADFC-Jahr:

  • KlauNix ist die "einkommensstärkste" AG, hier wird durch Codier-Aktionen Geld verdient (874 codierte Räder, dabei wurden 83 Mitglieder gewonnen)
  • Die Technik-AG hat lange pausiert, ist aber nun in neuen Räumen (hoch im Norden!) wieder aktiv
  • Radler-Fest und RadReiseMesse fielen pandemiebedingt aus
  • Einige Stadteilgruppen sind aktiv, handhaben ihre Treffen aber unterschiedlich, mal als Kneipenabend, mal als Radtour
  • Socialmedia geht auch am ADFC nicht vorbei, wir sind aktiv mit unserer Webseite, mit dem Newsletter, auf twitter, facebook + instagram
  • 65 Tourenleiter:innen bringen die Stadt in Bewegung, die Touren-AG ist die größte Arbeitsgruppe im Verein. Von Anke wurde ein Komoot-Account ins Leben gerufen, auf dem Touren in Frankfurt und Umgebung vorgestellt werden. Der Account hat aktuell 80 Follower und soll kontinuierlich ausgebaut werden.
  • Anne kümmert sich um neue Mitglieder und versucht, Aktive zu gewinnen bzw. die "Neuen" zu Aktivitäten zu animieren.
  • Und die Redaktion von Frankfurt aktuell? Die gibt das Geld, das andere einnehmen, mit beiden Händen wieder aus, direkt an die Druckerei, die zurzeit mit Lieferproblemen beim Papier und steigenden Einkaufspreisen zu kämpfen hat.

Bild zum Artikel Wir wissen nicht, worüber hier abgestimmt wurde, aber eine breite Mehrheit war offensichtlich dafür
Foto AG ADFC Frankfurt

So viel in Kurzfassung zu einzelnen Aktivitäten, bevor wir uns dem Bericht des Schatzmeisters zuwenden, den Alexander als kommissarisch tätiger Meister der Zahlen (er wird diese Rolle im Laufe des Abends noch ablegen und nach einer Wahl einstimmig zum Schatzmeister des ADFC Frankfurt bestimmt werden) vorträgt. Souverän wie von ihm gewohnt, auf das Wesentliche fokussiert, so dass auch weniger Zahlenaffine eine Vorstellung von der (ausgesprochen positiven) finanziellen Lage des Vereins erhalten. Die ist natürlich auch Helmut Lingat zu verdanken, der die Kasse über zehn Jahre geführt hat und über dessen Arbeit sein Nachfolger nur Bestes zu berichten weiß. Über Ein- und Ausgaben, über Zweckbetrieb und ideelle Arbeitsbereiche, über Rückblick und Ausblick informiert Alexander ausführlich und verständlich, was auch bei den Kassenprüfern – vertreten durch Michael Genthner – Gefallen fand. Einer Entlastung von Vorstand und Schatzmeister stand damit nichts im Wege.

Bild zum Artikel Das ist der Vorstand des ADFC Frankfurt am Main e. V. (v.l.n.r.): oben: Alexander Schulz (Schatzmeister), Dagmar Berges (neu im Vorstand), Ansgar Hegerfeld. Mitte: Klaus Schmidt-Montfort, Denis Reith, Anke Bruß. Unten: Sigrid Hubert, Susanne Neumann, Svea Birte SchuchADFC Frankfurt
ADFC Frankfurt, Foto-AG

Enorm viele Aktivitäten

Die Kurzberichte aus den Arbeitsgruppen zeugen von den vielfältigen und umfangreichen Aktivitäten des Vereins. Im Infoladen sieht Anne Wehr jetzt als größte Aufgabe das Verwalten der Verkehrswende-Unterschriftsbögen, Sebastian Kotek macht Mut zum Unterschriften-Sammeln für das Volksbegehren, Thomas Koch erläutert die Neugestaltung der Webseite, Wolfgang Preising berichtet über die Treffen der GPS-AG und Dieter Werner verdient unser Geld mit Codieraktionen in den Stadtteilen, nachdem Anfragen von Unternehmen im Corona-Jahr rückläufig waren. Die Redaktion von Frankfurt aktuell gibt das verdiente Geld dann wieder aus und trägt es in die Druckerei, wo Kostensteigerungen zurzeit nicht zu vermeiden sind. Zum Glück weiß die Redaktion dabei den Vorstand hinter sich, der unser Mitgliedermagazin gerne bezuschusst – auch, um sein Erscheinen nicht von Werbeeinnahmen allein abhängig zu machen. Die Technik-AG hatten wir bereits an anderer Stelle erwähnt. Das Tourenangebot wird ausgeweitet, vermeldet Thomas als Leiter der AG, und beim Radler-Fest wird Dagmar Berges zukünftig federführend tätig sein. Dass Denis Reith die Organisation rund um die bike-night übernommen hat, wurde bereits berichtet. Unser Unibeauftragter Lars Nattermann lobt die Zusammenarbeit mit dem AStA und freut sich darüber, dass der Etat für die Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt auf dem Gelände der Goethe-Uni deutlich erhöht wurde und das Projekt inzwischen bekannt ist und richtig gut angenommen wird. (Wir werden in unserer nächsten Ausgabe ausführlich darüber berichten.)

Deutliche Erhöhung des Rotanteils

Die verkehrspolitische Berichterstattung von Bertram Giebeler war nicht wirklich als Kurzbericht angelegt, was bei der Bedeutung dieses Teils unserer Arbeit auch kaum möglich ist. Deshalb erhält er auch hier mehr Raum als andere, einige Stichworte sollen das vergangene Jahr skizzieren: Nach der Kommunalwahl folgte eine Veränderung der Stadtregierung, die CDU war raus; das Volksbegehren Verkehrswende wurde initiiert; Umbau Oeder Weg als Vorbild für Stadtteil-Einkaufstraßen; deutliche Erhöhung des Rotanteils auf Frankfurts Straßen; Abschluss der Rad-Beschilderung (hier war der ADFC mit aktiv); IAA-Demo und Parking Day, GrünGürtel-Fahrradtag; endlich ein neuer Belag in der Goethestraße; bike-night leider ohne Fahrt auf der A5; Dauerthema Schloßstraße; Fortführung der Nord-Süd-Fahrrad-Achse über den Main bis zur Walter-Kolb-Straße und, ganz neu in diesem Jahr, Umgestaltung der Berliner Straße. "In Frankfurt wird ’was geboten", möchte man den Aktiven in der Verkehrs-AG zurufen.

Und sonst? Dagmar wurde in den Vorstand gewählt (siehe Kasten "Neu im Vorstand"), Klaus versteht sich als "Anrufbeantworter des ADFC Frankfurt", da er die allgemeine Kontakt-Adresse verwaltet und Anfragen an die dafür Zuständigen weiterleitet, Birte ist überall aktiv, wo es notwenig ist, scheut aber den Begriff "Mädchen für alles", und Sigrid verkündet, dass nun ihre letzte Vorstandsperiode beginne, zehn Jahre im Vorstand seien genug. Sie wurde, wie alle anderen Vorstandsmitglieder auch, mit überwältigender Mehrheit der abgegebenen Stimmen gewählt.

Hier hätte Schluss sein können, doch für eine Satzungsänderung ging’s in die Nachspielzeit. Ansgar musste ausführlich erläutern, dass auch zukünftig Online-Meetings als reguläre Treffen möglich sein sollen und dass der Vorstand bei vorzeitigem Rücktritt eines seiner Mitglieder vorübergehend eine Nachfolge bestimmen kann. "Und wenn der Vorstand bis auf Eine komplett ausfällt? Darf die dann alleine den weiteren Vorstand bestimmen?" Diese Frage, die den anwesenden Vorstandsmitgliedern Erschrecken und Sorgenfalten ins Gesicht trieb, wurde nach kurzer Diskussion glücklicherweise zurückgezogen, die Änderungsvorschläge für die Satzung fanden eine eindeutige Mehrheit. Endlich, endlich, genau um 22.26 Uhr, konnte die Maskenpflicht entfallen und alle konnten in lockerer Runde hinüber zu Salz-Brezeln und Flaschenbier wechseln (Dank dafür an Elke Bauer und Bertram, die sich um das "Catering" gekümmert haben), bevor für die Süd-, Ost- und Westfrankfurter die lange Heimfahrt aus dem hohen Norden beginnen konnte. Die Gewitterfront hatte sich da zum Glück bereits verzogen, so dass die vom Hinweg noch feuchte Regenjacke nicht mehr zum Einsatz kommen musste.

Berichte, die auf der Mitgliederversammlung präsentiert wurden, sowie die Anträge zur Satzungsänderung stehen euch als PDF zur Verfügung: https://cloud.adfc-hessen-server.de/s/nGJJ5mGGJQwbYgK

Peter Sauer