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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Kind, Hund, Fahrrad, Hänger – ohne freundliche Hilfe (hier Ansgar Hegerfeld vom ADFC) war ein Queren der Friedberger Landstraße hier kaum möglich
Tom Förster

Befahrbare Rampen:
Nachschlag am Lohrberg

Brücken und Rampen sind an vielen Stellen Knackpunkte im Frankfurter Radverkehrsnetz, zwei nicht befahrbare Querungsmöglichkeiten wurden mit neuer Technik fit für den Radverkehr gemacht

Die Brücke an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU) wurde bereits letztes Jahr stufenlos umgebaut (wir berichteten in Frankfurt aktuell 4/2021 kurz vor der Fertigstellung) und sofort nach der Eröffnung intensiv genutzt. Nach dem aus unserer Sicht sehr erfolgreichen Probelauf folgte jetzt auch der Umbau der etwas weiter nördlich gelegenen Brücke zum Lohrberg bzw. „Am Heiligenstock“. Viele Rad-Pendlerinnen und -Pendler, aber auch der Alltagsverkehr, dürften hiervon profitieren. Und auch zu Fuß lassen sich diese Brücken jetzt deutlich entspannter und bei Nässe sogar sicherer nutzen, egal ob mit Einkaufs-Trolley oder ohne. Die extra eingebauten Abschnitte ohne Steigung/Gefälle ermöglichen es auch nicht so fitten Menschen, dort Pausen einzulegen.

Der neue Untergrund sieht auf den ersten Blick ähnlich aus wie grober Asphalt, ist aber tatsächlich eine sehr widerstandsfähige und (auch im Vergleich zu Asphalt) extrem rutschhemmende Kunstharz-Mischung mit einer extra rauen Sandschicht. Auch bei Nässe kommt man dadurch die Rampen sicher zu Fuß und mit dem Rad hoch und runter. Dieses Material wird in Frankfurt, dank einer extra erteilten Zulassung, erstmals im öffentlichen deutschen Straßenverkehr eingesetzt und kommt eigentlich aus dem Tiefgaragenbau.

Hier zeigt sich mal wieder: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Radweg! Und wenn man den Ingenieurinnen und Ingenieuren etwas Freiraum gibt, können wunderbare Lösungen entstehen. Auch als Beschichtung für die generell unpraktischen Schieberinnen an manchen steileren Rampen können wir uns dieses Material gut vorstellen, damit die geschobenen Fahrräder bei Nässe nicht abrutschen. Diese Möglichkeit der Nachrüstung wird noch geprüft.

Bei aller Freude über die teilweise erheblich verkürzten und erleichterten Wege sollte man allerdings eins nicht vergessen: Diese Maßnahmen sind nur deshalb notwendig, weil in der Vergangenheit unsere gesamte Umgebung rein auf den Autoverkehr ausgerichtet wurde. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad gar nicht legal überquerbare Straßen, „Bettelampeln“ oder eben solche Brücken sind eine Folge dieser Autozentrierung. Trotzdem ist es gut, dass solche Hindernisse kurzfristig und unkompliziert befahrbar gemacht werden, auch wenn dadurch die Ursache nicht unmittelbar angegangen wird.

Ansgar Hegerfeld