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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main   

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Frankfurter Alpinist:innen am Morgen vor dem Start zum Fernpass
Peter Lill-Hendriks (5)

Über die Alpen

Mit dem ADFC Frankfurt unterwegs auf der Via Claudia Augusta
Blasmusik in Schwangau, Schiebestrecke am Fernpass, Sekt auf der Norbertshöhe, Seilbahn in Bozen, rasante Abfahrt ins Eissacktal, Finale in Brixen – mit dem ADFC kommt man gut über die Berge.

Nun ist es schon wieder vorbei. Man freut sich so lange darauf, plant, plant um, plant neu, organisiert die Unterkünfte, fährt vorher die Strecke auf gesperrte oder unfahrbare Passagen ab und dann ist in ein paar Tagen, die so schnell vergehen, wirklich alles passiert.

Aber von Anfang an. Wir, Adela und Peter, hatten uns die Aufgabe gestellt, einen sehr interessanten Teil der Alpenquerung auf der Via Claudia Augusta mit unseren Teilnehmer:innen zu meistern.
Schon am Freitag, Tag der Übernahme des Transporters, wurden wir mit der Problematik konfrontiert, dass unser gemietetes Gefährt gar nicht da war. Peter hatte extra einen größeren Transporter nachbestellt, in dem sich das Gepäck und alle 15 Fahrräder unkompliziert verladen lassen. Tja, wie das Leben so spielt … das Fahrzeug mit Hebebühne war nicht da und uns wurde ein XXL-Sprinter als Lösung offeriert. Wir entschieden recht schnell, dass wir es mit einer gut gemachten Anordnung der Fahrräder schaffen, die 13 Räder nebst Gepäck darin zu verstauen. Die zwei Räder der Teilnehmer:innen, die leider kurzfristig absagen mussten, hätten wir wahrscheinlich mit etwas Quälerei oben auf die anderen Räder querlegen müssen.

So begann unsere Radreise über die Alpen. Adela als Chefin des Transporters fuhr schon am Freitag Richtung Kaufering, wo wir selbst mit der Bahn am Samstag ankamen. Also fix die Räder ausgeladen und los geht’s.

Norbertshöhe – alle sind hinaufgekommen
Hier beginnt der Süden: Meran

Tag 1. Für die Mittagspause in Kaufering nach der Bahnfahrt hatten wir großmundig einen Halt in einer genialen bayerischen Metzgerei à la „ichmachauchvegan“ angekündigt. Was Peter nicht wusste: Diese Location machte genau in der Zeit Betriebsferien.

Grundsätzlich kann man festhalten, dass kein:e Teilnehmer:in verhungert ist und alle Spaß hatten. So gut es ging, wurden Restaurants und Gasthöfe vorreserviert, da eine Grundversorgung mit Nahrungsmitteln ein lebenswichtiges Muss ist (wobei Fastenerfahrene hier sicherlich widersprechen würden).

Wir erkundeten anfangs den neuen Lech-Radweg und sodann die Original „Via Claudia“-Route. In Lechbruck angekommen, erwartete uns die Pension Hirsch.

Tag 2. Der weitere Radweg führte uns in Richtung Füssen über Schwangau, wo wir in das Schlossbrauhaus Schwangau einkehrten, um dem Regen zu entweichen, aber auch, um einer sehr jungen Blaskappelle ordentlich zuzujubeln. Danach radelten wir an den Königsschlössern vorbei zum Lechfall, dann weiter nach Reutte und zum ersten kritischen Anstieg. Nun ja, kritisch für Peter und vielleicht für die, die ohne Motor (Hochachtung) den Berg rauf kamen, da alle sieben motorgetunten Teilnehmer:innen problemlos diesen geschotterten Anstieg meistern konnten. Also, der Tourenleiter führte bei dieser Gelegenheit von hinten.

In Lermoos angekommen, bestaunten wir das Zugspitzmassiv und hatten schon den einen oder anderen Gedanken an die morgige Aufgabe: den Fernpass zu erklimmen. Mittlerweile schon in Österreich, übernachteten wir im schönen Lärchenhof Hotel, wo wir auch zu Abend aßen.

Tag 3. Heute ging es über den Fernpass hoch bis zur schönen Aussicht, anstrengend zwar, aber für alle machbar. Peter musste kurz schieben – aber das schien okay zu sein – und hatte zwischenzeitlich moralische Unterstützung von der tollen Gruppe. Irgendwann erreichten wir das Inntal und unser Zielort Landeck nahte.

Tag 4. Der weitere Weg führte den Inn entlang in das immer enger werdende Tal Richtung Reschenpass. Zum Glück gibt es eine wenig befahrene Strecke über Martina (Schweiz, Italien und Austria treffen sich dort), die auf der Norbertshöhe mit der Gewissheit entschädigt, es geschafft zu haben. Hier gab es, der Tourenleitung sei Dank, einen passenden Sektempfang.

In Reschen war die schöne Villa Claudia Augusta unser Zuhause für die Nacht. Hier wurden wir von unserer Gastgeberin mit viel Aufmerksamkeit, Ratschlägen und Zuspruch verwöhnt.

Erdpyramiden bei Klobenstein oberhalb von Bozen
Rasante Abfahrt ins Eissacktal zum Zielort Brixen

Am Tag 5 ging es am Reschensee entlang hinab in den Vinschgau. Was für eine Fahrt! Ich sage mal genial, wenn die Apfelplantagen nur so an dir vorbeifliegen!

In Naturns empfing uns das Kleinkunsthotel mit wunderschönen Zimmern, sehr interessanten Geschichten und einem 3-Gänge Abendmenü.
Unser Weiterweg am nächsten Tag 6 führte uns entlang der Etsch mit Zieleinlauf in Meran am Mittag. Hier konnte jeder nach Herzenslust shoppen, die schöne Stadt besuchen oder einfach nur Eis essen. Peters liebster Eispavillon ist mit einem Eisverkäufer gesegnet, der immer dann, wenn er nicht verkauft, von seiner Gitarre begleitet singt.

Von Meran ging es durch Dörfer und Obstplantagen auf verschlungenen Radwegen nach Bozen. Hier fanden wir im Kolpinghaus Bozen eine perfekte Unterkunft. Nicht unerwähnt lassen möchte ich unseren Besuch in der Schwarzen Katze. Recht viele der Teilnehmer:innen waren anfangs skeptisch: am Ortsrand gelegen, und außer uns kaum Gäste. Doch der Wirt und seine Frau haben uns eines Besseren belehrt. Ich würde sagen, alle waren der Meinung „empfehlenswert“.

Am Tag 7 starten wir unsere letzte Etappe. Mit der Seilbahn hoch nach Oberbozen und sodann auf der Höhe entlang nach Barbian, vorher noch die Erdpyramiden besichtigen und einen leckeren Kastanienkuchen essen. Die Abfahrt ins Eissacktal entpuppte sich als Anstieg, und erst daaaaaann ging es ins Tal nach Brixen, unserem Zielort.

Dort feierten wir den Abschluss unserer Alpen-Tour in einer gigantischen Pizzeria mitten in der Stadt und fielen danach in einen wohlverdienten Schlaf in unserem ****(!) GrünerBaum Hotel (man gönnt sich ja sonst nichts).

Peter Lill-Hendriks, Adela Davidescu

 

Via Claudia Augusta

Die Tour Alpenüberquerung auf der Via Claudia Augusta fand zwischen 10. und 17. September 2022 statt. 11 Teilnehmer:innen mit zwei Tourenleiter:innen sind von Kaufering in Bayern nach Brixen in Südtirol gefahren, durch Deutschland, Österreich und Italien. Das Feedback der Teilnehmer:innen war durchweg positiv, auch wenn es die eine oder andere Steigung zu bewältigen gab. Abgesehen von einer kleinen Reparatur für ein Fahrrad (gelöst in einer schnell gefundenen Werkstatt an der Strecke) gab es keine technischen oder sonstigen Probleme. In der Gruppe hatten wir sieben Fahrräder mit und sechs ohne Motorunterstützung.

Die GPX-Tracks der Tour sind Dank Thomas Swarowski auf der Komoot-Website verfügbar – für alle, die unser „Abenteuer“ ebenfalls „erfahren“ wollen.

ADFC-Kurzlink >> http://adfc-ffm.de/=LXBI