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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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An der Eschenheimer Anlage darf nun auf eigene Gefahr gefahren werden. Davon ist man am Holzhausenpark noch weit entfernt
Fotos: Peter Sauer

Mitten durch den Latte Macchiato rollen

Baustellen: Eschenheimer Anlage offen, Hammanstraße gesperrt

Es ging also doch – die Dauer-Vollsperrung der Eschenheimer Anlage wegen der Seniorenheim-Baustelle an der Bleichstraße ist seit Januar aufgehoben. Sie war von Anfang an unsinnig. Gut, dass das Grünflächenamt mit dem Bauträger ein ernstes Wort gesprochen und nachverhandelt hat – die Baustelle ist jetzt passierbar, auf die "eigene Gefahr" wird der Radler oder Fußgänger hingewiesen.

Kaum möchte man das Grünflächenamt für die Korrektur dieser Sperrung loben, kommt der nächste seltsame Fall von Vollsperrung für Fußgänger und Radfahrer in einer Grünanlage. An der Westseite des Holzhausenparks verläuft seit Jahren die Radroute "Ostparallele zur Eschersheimer Landstraße". Das Teilstück der Hammanstraße zwischen Vogtstraße und Fürstenbergerstraße ist seitdem ein asphaltierter Fuß- und Radweg.

Ausgerechnet dieser Weg ist nun seit einigen Wochen mit rot-weißen Sperrbaken und Verbotsschildern abgesperrt, eine absurde Umleitung um den ganzen Park herum wird empfohlen. Warum? Zunächst erschloss sich der Sinn dieser Sperrung überhaupt nicht. Man konnte vom Anfang bis zum Ende der gesperrten Strecke sehen, dass nichts passierte. Also wurde die Sperrung von den meisten Radlern auch auf gut österreichisch "nicht einmal ignoriert". Die Radler frästen sich ihren Weg durch den Schlamm. Schön ist das nicht, aber ein Trekkingrad macht halt was mit. Versteckt im Grünen steht jetzt ein provisorisches Schild "Radfahren frei" an einem Park-Fußweg.

Mittlerweile haben Bauarbeiten auf dem Gelände der benachbarten Schule begonnen. Schulräume werden in Container ausgegliedert, die Container wiederum werden abseits des jetzigen Schulgeländes aufgestellt. So weit so gut, aber man kann ja wohl verlangen, dass deswegen nicht gleich eine Radroute einfach so abgesperrt wird, ausgerechnet an einer stark von Radlern frequentierten Stelle.

Eine Schulbaustelle dauert Jahre! Die vorgeschlagene Umleitung einmal um den ganzen Park herum wird von niemandem akzeptiert werden. Eher ist in der warmen Jahreszeit damit zu rechnen, dass die Radler den ihre Kinder von fern beaufsichtigenden Müttern mitten durch den Latte Macchiato rollen werden, wenn sie den Weg am Parkcafé als Ausweichstrecke nutzen.

Es hilft nur eins: Die Baustellenanordnung oder die Radwegumleitung neu planen! Entweder die Container von der Radroute weghalten oder mindestens eine unmittelbar nahe Umleitung durch die Grünanlage für die Bauzeit alltagsradeltauglich befestigen und ausschildern. Das Grünflächenamt kann den Bauträger als Verursacher für die Kosten der Umleitungsbefestigung zur Kasse bitten.

Bertram Giebeler