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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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Mit gutem Beispiel vorangehen

Michael Cyriax, Landrat des Main-Taunus-Kreis,
im Gespräch mit Frankfurt aktuell

Der Landrat bei einer Radtour
Foto: Holger Küst

Frankfurt aktuell: Herr Cyriax, Sie sind nicht nur Landrat, sondern auch Mitglied im ADFC – was ist Ihre Lieblings-Radtour hier im Main-Taunus Kreis?

Michael Cyriax: Da gibt es viele. Besonders mag ich den Regionalpark und die Wege rund um Hochheim. Gerne nutze ich Radtouren und Wanderungen dazu, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. In diesem Sommer sind wir zum Beispiel quer durch den Regionalpark geradelt, zum Rosarium in Hattersheim, zur Eddersheimer Schleuse und zur Flörsheimer Warte.

Ffa: Benutzen Sie Ihr Rad eher in der Freizeit oder kann man Sie auch mal auf demselben ins Kreishaus radeln sehen?

Michael Cyriax: Ich bin ein passionierter Freizeit-Radler. Zur Arbeit fahre ich im Sommer hin und wieder mit dem Fahrrad, meist nehme ich aber noch das Auto. Meine Termine sind oft eng getaktet. Wäre ich mit dem Fahrrad im Kreis unterwegs, würden mir nicht nur die Taunus-Berge zu schaffen machen, sondern vor allem der Zeitdruck.

Ffa: Sie sind seit 2011 als Landrat tätig, inwiefern hatten Sie in dieser Zeit mit dem Thema Radverkehr zu tun? Welche Themen haben Sie vorangetrieben?

Michael Cyriax: Als Landrat habe ich immer wieder mit dem Thema Radverkehr zu tun. Zum Beispiel hat der Kreis vom ADFC ein Radwege-Beschilderungskonzept erstellen lassen. Das haben fast alle Kommunen umgesetzt: In regelmäßigen Abständen stehen nun einheitliche Schilder, die den Radfahrern den Weg zur nächsten S-Bahn oder Sehenswürdigkeit weisen. Außerdem ist ein Konzept für Schüler der weiterführenden Schulen in Arbeit. Da geht es darum, Gefahrenquellen auf dem Schulweg auszuräumen und Anreize zu schaffen, damit das Fahrrad langfristig das Hauptverkehrsmittel für die älteren Schüler wird.

Außerdem unterhält der Kreis die Radwege, die an Kreisstraßen liegen. Mitarbeiter können seit einer Weile auch auf zwei E-Bikes und ein Dienstfahrrad zurückgreifen. Viele kommen auch mit dem Fahrrad ins Landratsamt, wo es extra Umkleiden und Duschen gibt. Ein Mitarbeiter kommt bei den richtigen Wetterverhältnissen übrigens auch auf Skiern, aber er ist doch eher die Ausnahme…

Ffa: In vielen Orten im Kreis werden momentan Stadtentwicklungs-Diskussionen angestoßen. Bürgerinnen und Bürger haben z. B. in Sulzbach oder auch Bad Soden der nicht automobilen Mobilität zukünftig einen großen Stellenwert zugesprochen. Wie sehen Sie das? Der Bundesverkehrsminister hat im Rahmen der Agenda 2020 das Ziel formuliert, den Radverkehrsanteil bis dahin auf 15 Prozent zu steigern. Welche übergreifenden Maßnahmen sehen Sie hierfür im Main-Taunus-Kreis als wichtig an?

Michael Cyriax: Gerade im Ballungsraum wird das Fahrrad immer wichtiger, das sehe ich auch so. Und das ist sicherlich auch wünschenswert. Ein Beispiel sind mehr Radwege und Stationen mit Leihfahrrädern. An den Themen sind wir als Kreis auch dran.

Ffa: Könnten Sie sich vorstellen, im nächsten Sommer bei der bundesweiten Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit" mitzumachen? Es geht darum, zwischen Juni und August so oft wie möglich bei der Fahrt zur Arbeit aufs Rad umzusteigen. Zum Finden der besten Wege gibt es ja die kreisweite Radwegweisung…

Michael Cyriax: Ja, sehr gern. Mir ist es wichtig, das Radfahren zu fördern und mit gutem Beispiel voranzugehen.

Das Interview führte
Gabriele Wittendorfer