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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Kartengrundlage: OpenStreetMap

Spatenstich zum Mehrgenerationen-Radweg

Nach mehreren Jahrzehnten der Diskussion, Planung und Vorbereitung wird der Radweg zwischen Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach Realität.

Manche hatten die Hoffnung schon aufgegeben und waren erleichtert, dass sie diesen Moment tatsächlich noch erleben dürfen: der neue Rad- und Gehweg entlang der Niedereschbacher Straße wird gebaut, die Bagger rollen bereits. Der erste Bauabschnitt startete am dritten April und betrifft die Kreuzung zur L3008, die auch gleich barrierefrei umgebaut wird. Der zweite Abschnitt folgt dann ab Ende 2023, wobei die Bauarbeiten für die rund zwei Kilometer circa 15 Monate dauern sollen.

Beide Ortsbeiräte fordern diesen Radweg schon seit mehreren Generationen, in der jüngeren Vergangenheit demonstrierten auch Schülerinnen und Schüler für die Umsetzung. Ab 2025 können dann auch sie endlich selbstbestimmt, sicher und komfortabel von Nieder-Erlenbach zur Otto-Hahn-Schule in Nieder-Eschbach radeln oder einfach Freunde treffen.

Das große Interesse an diesem Radweg am nördlichsten Stadtrand zeigt auch, dass hier ebenfalls Menschen das Fahrrad gerne nutzen würden, sofern die Rahmenbedingungen passen. Auch wir forderten bereits mehrfach die Umsetzung (u.a. Frankfurt aktuell 01/2020) und freuen uns jetzt über den Baubeginn. Unklar bleibt allerdings, was zuerst da war: die Forderung nach diesem Radweg oder der ADFC Frankfurt am Main e.V., der im September 1991 gegründet wurde und damals aus dem großflächigen ADFC-Bezirksverband hervorging.

Aller Frustration über die lange Zeit, die u.a. das Planfeststellungsverfahren gekostet hat, zum Trotz: die Stadt Frankfurt hatte zuletzt auch mit dem eingeleiteten Enteignungsverfahren gezeigt, dass sie es mit dem Bau ernst meint und man die Umsetzung nicht noch weiter verzögern wird. Die Enteignung zum Erhalt des letzten betroffenen Grundstücks, das zunächst nicht freiwillig verkauft werden sollte, ist bei Radwegen (im Gegensatz zu Autobahnen) ziemlich unüblich und das allerletzte Mittel. Dass man sich jetzt doch noch mit dem letzten Eigentümer einig geworden ist, beschleunigt die Umsetzung aber im Vergleich zu so einer Enteignung um mehrere Jahre, auch wenn sich darüber wohl kaum jemand mehr gewundert hätte.

Ansgar Hegerfeld