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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Die Bemühungen werden gesehen

Die Entwicklung Frankfurts von 2012 bis 2020
im Spiegel des Fahrradklimatests

Es werden immer mehr: die roten Teppiche in Frankfurt sind nicht mehr zu übersehen. Aber wie sehen die Radfahrenden die Maßnahmen für den Radverkehr? Das haben sie uns über den Fahrradklimatest mitgeteilt.

Grafik: ADFC BV

Frankfurt bekam in den Jahren 2012 und 2014 noch die Gesamtnote 3,6. Das bedeutet, dass sich die Stadt mit einer Gesamtnote von 3,7 im Jahr 2020 nicht verbessert hat. Ist also alles umsonst gewesen? Sehen die Radfahrenden in Frankfurt nicht, was sich verbessert hat? Dazu lohnt ein Blick in die einzelnen Fragen.

Es ist in der Tat so, dass die größte Verbesserung bei dem Punkt Fahrradförderung in jüngster Zeit zu sehen ist. 2012 noch mit 3,4 bewertet, vergeben die Frankfurter:innen 2020 die Note 2,9. Den schlechtesten Wert sehen wir mit 3,8 im Jahr 2018. Der Sprung um fast eine ganze Note zeigt: die Bemühungen werden gesehen! Unübersehbar sind ebenfalls die mittlerweile zahlreichen Wegweiser für Radfahrende. Das wird honoriert, ist doch eine Verbesserung in der Bewertung für diesen Punkt von (2012) 3,2 über (2018) 3,3 auf 2,9 im aktuellen Test die Folge.

Doch warum sehen wir dann keine Verbesserung in der Gesamtbewertung? Welche Punkte ziehen diese herunter?

Die größte Verschlechterung gab es vor allem bei der Sicherheit: Die Bewertung des Sicherheitsgefühls verschlechtert sich von 3,9 (2012) auf 4,5 (2018). 2020 steigt die Note zwar leicht auf 4,3, ist damit aber weiterhin schlechter als noch 2012. Der Punkt Konflikte mit Kfz wurde 2012 mit 4,2, bewertet, bis 2020 verschlechtert sich der Wert um eine halbe Note auf 4,7. Das Fahren im Mischverkehr mit Kfz kam 2012 auf 4,1, 2018 auf 4,6 und 2020 auf 4,5. Was aber steckt hinter diesen Verschlechterungen? Eine Ursache liegt im Bevölkerungswachstum: zwischen 2012 und 2020 ist die Bevölkerung von 679 Tausend auf 759 Tausend gestiegen. Es wird somit deutlich voller auf den Straßen Frankfurts! Und während sich früher eher die Unerschrockenen (diejenigen, die auch schon in Gegenrichtung in die Einbahnstraßen gefahren sind, bevor diese dafür freigegeben wurden) mit dem Rad in den Frankfurter Stadtverkehr gewagt haben, sind heute mehr "normale" Menschen auf dem Rad in Frankfurt unterwegs. Die Botschaft an die Politik ist klar (und auch nicht neu): In puncto Sicherheit für Radfahrende muss endlich deutlich (!) nachgebessert werden. Und auch wenn Frankfurt v.a. bzgl. Sicherheit 2012 besser dastand, sollen hier keine Missverständnisse aufkommen: die Werte von 2012 sind keineswegs erstrebenswert – mit einer 4 kann Frankfurt einfach nicht zufrieden sein.

Anke Bruß