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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Die Verkehrsregelung in der Schloßstraße ruft weiterhin Unmut hervor
Torsten Willner

Leser:innen MEINUNGEN

FRANKFURT aktuell 2/2021 "Schloßstraße: Dauerstress durch Drängler und Pöbler!"

Ich selbst bin Fahrradpendler von F-Hausen zur Emser Brücke Ecke Kreuznacher Straße und bin auf die Schloßstraße angewiesen, da die für mich alternative Route über den Katharinenkreisel keinen ausgebauten Radweg aufweist (der Radweg endet und man ist gezwungen, die ähnlich schlecht ausgebaute Voltastraße zu nutzen).

Meine tägliche Erfahrung auf der Schloßstraße deckt sich mit den Schilderungen im Artikel. Der gesamte Weg ab Hausen ist an vielen Stellen eine Zumutung für den Radfahrenden und die Schloßstraße ist nun das i-Tüpfelchen. Ich fahre ab sofort nicht mehr mit dem Fahrrad zur Arbeit, was ich zuvor zehn Jahre lang ganzjährig getan habe. Die Route hat für mich zu viele Gefahrenstellen, die ich bereits beim Frankfurter Radfahrbüro mehrfach gemeldet habe (bspw. Durchfahrt Emser Brücke wg. Gegenverkehr auf dem Radweg oder auch die Wegführung Am Hohen Weg und über die große Kreuzung am Industriehof), die jedoch nicht entschärft werden.

Was mich am meisten bewegt ist, ob sich der ADFC einsetzt, die Wegführung an den benannten Stellen zu entschärfen und es somit nicht bei Artikeln über die nur bedingt gelungene Umsetzung der Radverkehrsführung bleiben muss.

Lutz Helling


Ich möchte auf den Artikel zum Thema Schloßstraße reagieren. Und zwar nicht nur, weil ich dort heute mal wieder eine Situation hatte, die mich zu einer Strafanzeige veranlasst hat.

Das Ziel, das Bertram Giebler nach der Darstellung des Problems in dem Artikel am Schluss beschreibt, ist naheliegend und schlüssig: ich will als Radfahrer nicht Angst haben, in der Schloßstraße infolge der geänderten Verkehrsführung zu Schaden zu kommen, obwohl ich mich regelkonform verhalte. Vielmehr müssen Autofahrende Angst vor Sanktionen haben, wenn sie sich nicht regelkonform verhalten.

Andererseits befriedigt es mich aber nicht, dass offenbar nur das Prinzip Hoffnung weiter helfen soll. Hoffnung, dass die Polizei mehr kontrolliert, Hoffnung, dass sich Radfahrende verkehrsgerecht verhalten und nicht aus Eigenschutz doch im Türöffner-Bereich fahren, Hoffung, dass es auch irgendwann der oder die letzte Autofahrende kapiert hat.

Ich denke, dass die gut gemeinte und nach den neuen StVO-Regeln sicher auch regelkonforme Beschilderung und Fahrbahnmarkierung Radfahrende zunehmend eher in die Verlierer-Rolle drängt. Die Schloßstraße wird für sie zur no-go-area. Die Beschilderung (30 km/h mit Zusatzschild Überholverbot) sowie die Fahrbahnmarkierung (Fahrrad mit den beiden "Dächern" sowie die Abstandsmarkierung zu den parkenden Autos) wird von Autofahrenden entweder nicht wahrgenommen (Schilder) oder falsch interpretiert (Fahrbahnmarkierung). Tenor von Rechtfertigungsversuchen sowohl von Autofahrenden als auch Radfahrenden ist immer wieder, dass es doch einen Radfahrstreifen gebe! Gemeint ist hier aber der Bereich, den Radfahrende gerade nicht befahren sollen!

Daher sind meine Vorschläge:

  1. Die Anordnungen von 30 km/h und Überholverbot gehören "laut und deutlich" auf der Fahrbahn angebracht und nicht als eines unter vielen Blechschilden im Schilderwald.
  2. Der Türöffner-Bereich muss flächendeckend so markiert werden, dass allen klar sein muss: hier darf ich als Radfahrende(r) nicht fahren!
  3. Verwegener und bereits in anderen Veröffentlichungen angesprochen: weg mit den Parkplätzen rechts und links der Schloßstraße oder Befahrbarmachung des nicht oder nur selten genutzten Gleiskörpers.

Für mich wird es nach der heutigen Begebenheit wieder heißen: Schloßstraße? Nein, danke. Lieber woanders lang.

Hermann Kerpen


Wir wohnen an der Kreuzung Adalbert-/Schloßstraße und seit mehr als einem Jahrzehnt fahren wir mit den Kindern über diese Straße zur Schule (bis zur Französischen Schule bzw. Liebigschule in Westhausen).

Uns ist es ein paar mal passiert, dass Autos falsch parkten oder dass Autofahrer die Tür ohne zu schauen öffneten. Aber in all diesen Jahren gab es keinen Unfall oder sehr gefährliche Situation.

Als die Bauarbeiten angefangen haben, wurden wir komplett überrascht. Den Autos eine so enorme Fläche zu geben (in Form der sogenannten "Türöffnungszone", die doch als zusätzliche Parkfläche zu betrachten ist) und zeitgleich die Radfahrer wieder zusammen mit den Autos auf eine einzige Fahrbahn zu zwingen, das ist absolut unzeitgemäß! So was bringt uns 25 Jahre zurück, man könnte fast von einer Verkehrswende in die falsche Richtung sprechen! Ich kann es kaum fassen, dass Sie sich so über die A5-Verbreitung erregen, dafür aber diesen Rückgang auf der Schloßstraße so positiv in der Zeitung dargestellt haben.

Wie Sie jetzt schreiben, helfen leider die Verkehrsschilder kaum; die wurden sowieso nur mehrere Wochen nach Anfang der Arbeiten gestellt... Die meisten Autofahrer scheinen unbelehrbar zu sein. Die "Dauerstress-Situation" war für uns vorprogrammiert.

Fazit: Um eine vermeintlich zu gefährliche Situation (zu enge Straße mit engem Radweg gequetscht zwischen Fahrbahn und Parkstreifen) zu beseitigen wurde eine viel gefährlichere Situation geschaffen, in der fast täglich Stress und Ärger präsent sind. Wann wird die Stadt reagieren und diesen blöden Versuch korrigieren?! Wir haben es satt, als Versuchskaninchen benutzt zu werden.

Gurvan Le Guen


FRANKFURT aktuell 2/2021 "Fahrt die Verkehrswende nicht an die Wand!"

Herzlichen Dank für die klare Ablehnung des Ausbaus der A5 durch den ADFC Frankfurt. Die Erfahrung der letzten 70 Jahre ist: "Mehr Straßen führen zu mehr Verkehr". Dadurch steigen Lärm- und Abgasbelastung im Umfeld der Autobahn. Wenn man dort dann besser durch kommt, werden aber auch aus den Umlandgemeinden Personen eher das Auto nutzen. Diese fahren dann von ihrem Wohnort durch die Orte und auf den ohnehin schon hoch belasteten Straßen zu den Anschlussstellen der A5. Diese erhebliche Zunahme des Verkehrsaufkommens hat natürlich große Nachteile für den Radverkehr. Da der Straßenraum begrenzt und nur einmal vorhanden ist, wird es zu weiteren Verteilungskämpfen kommen. Das ist genau das Gegenteil dessen, was wir als ADFC erreichen wollen: Mehr Platz fürs Rad. Das Geld, das für die derzeit laufende Machbarkeitsstudie verbrannt wird, kann sinnvoller für Schulen, Digitalisierung oder die Förderung des Radverkehrs ausgegeben werden. Daher sollten sich alle Kreis- und Ortsverbände des ADFC in der gesamten Region deutlich gegen den Ausbau aussprechen. Der ADFC Bad Homburg/Friedrichsdorf hat dies schon im Dezember getan. Unsere Pressemeldung kann gern als Vorlage genutzt werden (https://www.adfc-bad-homburg.de).

Ralf Gandenberger