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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Schutzstreifen auf Seligenstädter Straße geplant

Bike Offenbach stellte aktuelle Vorplanung für Bieber vor

Die Seligenstädter Straße in Offenbach-Bieber soll sicherer für Radfahrende gestaltet werden: Dafür sieht die aktuelle Vorplanung neue, breitere Schutzstreifen entlang der beiden Fahrbahnen vor. Bei einer digitalen Infoveranstaltung am 25. März präsentierte das Team des Fahrradprojekts Bike Offenbach die Pläne und diskutierte mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern darüber.

Das Vorhaben entlang der Seligenstädter Straße war bereits im Oktober 2020 bei einem Bürger-Workshop vor Ort besprochen worden. Vorschläge der Teilnehmenden flossen in die Planung ein, die dann Anfang 2021 in der Verkehrskommission der Stadt Offenbach thematisiert wurde. Deren Empfehlung sieht vor, zugunsten des Radverkehrs das Parken nur noch auf jeweils einer Straßenseite zuzulassen – diese Variante war auch im Workshop favorisiert worden.

"Bisher ist auf der Straße zwischen S-Bahn-Unterführung und Einmündung der Waldhofstraße keine wirklich sichere Fahrt auf dem Rad möglich", sagte Bike Offenbach-Projektmanager Ulrich Lemke von der OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft der Stadtwerke, was die Anwesenden auch bestätigten. Stadtauswärts konnte der im Zuge der Straßensanierung entfallene Radfahrstreifen aufgrund der aktuellen Richtlinien nicht wieder markiert werden: Die frühere Breite von 1,30 Meter ist zu schmal. Nun sollen beidseitig Schutzstreifen mit mindestens 1,70 m Breite entstehen, hinzu kommt ein Trennstreifen zu den Parkplätzen. "Auf Basis dieser Planung können auch vorbeifahrende Autos künftig die vorgeschriebenen Abstände von 1,50 Metern einhalten", erläuterte Lemke.

Voraussetzung dafür ist, das Parken nur noch einseitig zu erlauben – und zwar jeweils dort, wo auch vereinzelt Bäume stehen. "Denn für jeweils zwei Fahrstreifen für Autos, Radverkehr und Parkplätze ist die Straße mit kaum 12 Metern Breite einfach zu schmal", gab Lisa Wagner vom Frankfurter Planungsbüro RVK Radverkehr-Konzept zu bedenken. Daher müssten nun einige Parkplätze entfallen. Laut Projektmanager Lemke ist in dem Gebiet genügend Parkraum vorhanden.

Anders als bei Radfahrstreifen dürfen die nun geplanten Schutzstreifen auch überfahren werden - etwa, wenn sich ein Bus und ein Lkw im Gegenverkehr begegnen. Die Schutzstreifen sind deutlich breiter als in ihrer Standardvariante geplant. Für beidseitige Radfahrstreifen, die grundsätzlich nicht überfahren werden dürfen, ist die Seligenstädter Straße nach den Vorgaben der aktuellen Richtlinien aber zu schmal.

Ein- und Ausfahrten sollen rot markiert werden

Um die Ein- und Ausfahrten etwa vor EDEKA und Rossmann sicherer zu gestalten, sollen die dort liegenden Abschnitte rot markiert werden. Die Mittelinsel östlich des Einkaufsmarkts wird angepasst, damit Radfahrende dort künftig an anhaltenden Bussen vorbeikommen. An der "Schlupf" genannten Unterführung soll der Zebrastreifen ebenfalls verschoben werden, um in diesem Bereich mehr Übersicht zu schaffen – diese Maßnahme wird derzeit noch geprüft. Zur Einrichtung der Schutzstreifen müssen drei Bäume in Pflanzkübeln versetzt werden, sie bleiben aber erhalten. Eine "Protected Bike Lane" ist für die Seligenstädter Straße ebenfalls geprüft worden: "Das lässt sich aber kaum umsetzen, da wir etwa alle zehn Meter die Ein- und Ausfahrten berücksichtigen müssen", erläuterte Lisa Wagner.

Das Team von Bike Offenbach wird nun mit der Entwurfs- und Ausführungsplanung beginnen, damit die Arbeiten im Spätsommer anlaufen können. "Die Umsetzung der Maßnahme, die auch die Anbindung an die Nachbarkommune Obertshausen verbessert, wäre ein großer Gewinn für den Radverkehr in Offenbach", betonte Lemke.

www.bikeoffenbach.de

Nicole Unruh