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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Stadtradeln 2020 – eine Bilanz

ADFC-Team in Bad Vilbel erneut auf Platz 2

Ganz schnell waren die drei Wochen Stadtradeln schon wieder herum. Schön war es auch dieses Jahr. Der Spätsommer zeigte sich von seiner besten Seite und machte ohne Unterbrechung Lust aufs Radeln.

Zumindest für mich kann ich sagen, dass ein nicht unerheblicher Teil der Strecke zwischen Bad Vilbel und Badesee zurückgelegt wurde. Als Team waren wir mit genauso vielen Personen wie im Vorjahr unterwegs, 36 an der Zahl, erstrampelten am Ende beachtliche 14.416 Kilometer und errangen damit erneut den zweiten Platz in Bad Vilbel – auch wenn wir in Summe etwas weniger als letztes Jahr geradelt sind. Unser Vorjahresbester war leider dieses Mal nicht dabei. Andererseits hatten wir gleich vier Leute im Team, die die 1000er-Marke geknackt haben, so viele wie nie. Soweit ich Einblick habe, gibt es in allen anderen Teams niemanden, der eine vierstellige Strecke geschafft hat. Das auch, weil unser Teambester sich entschlossen hatte, vom Schulteam zu uns zu wechseln, einfach weil er damit seine Sympathie für den ADFC untermauern wollte. An dieser Stelle auch ein Dankeschön an ihn und alle anderen Radlerinnen und Radler im Team, die nicht Mitglied im ADFC sind und uns unterstützt haben.

Neben dem Radeln als solchem ist für mich auch immer der Austausch über das Stadtradeln ein wesentlicher Bestandteil der Aktion. Mit unserem Teammitglied, das leistungsmäßig auf gleichem Niveau unterwegs war, war ich per E-Mail und SMS in intensivem Kontakt, gerade in den letzten Tagen des dreiwöchigen Aktionszeitraums. Da konnte man das fast schon mit dem Tourfunk eines großen Etappenrennens vergleichen. Mit meinem Nachbarn, mit dem ich eine morgendliche Fahrgemeinschaft auf dem Niddaradweg habe und der für das Schulteam unterwegs war, diskutierte ich täglich die neusten Entwicklungen. Auch mit anderen Freundinnen und Freunden, die wie ich das Geschehen genau beobachten, war das Stadtradeln das Thema Nummer 1 in dieser Zeit.

Mit 14416 Kilometern den zweiten Platz erreicht

Für mich immer wieder überraschend und irritierend, wie viele Teilnehmer:innen das Eintragen in ihr jeweiliges persönliches Kilometerbuch sehr locker nehmen. Etwa 12.500 Kilometer oder 20 Prozent wurden insgesamt in Bad Vilbel in der einwöchigen "Nachspielzeit" eingetragen. Da geht mir doch die – wenn auch nur spielerische – Wettkampfidee zu sehr verloren.

Was gibt es insgesamt für Bad Vilbel zu resümieren? Das Schulteam vom Georg-Büchner-Gymnasium war wie letztes Jahr schon am zweiten Tag wieder klar Favorit. Es hat sich mit fast gleicher Teilnehmerzahl bei der Gesamtdistanz nochmals gesteigert und uns am Ende um sage und schreibe ganze 10.000 Kilometer distanziert. Damit war hier die Spannung schnell raus. Die CDU hat deutlich zugelegt und ist von Platz 6 auf Platz 3 geklettert. Sie hat ihre Teamgröße verdoppeln können. Glückwunsch auch dazu. Man könnte meinen, dass sie als die Verantwortliche die verbesserte innerstädtische Radinfrastruktur auch am meisten zu schätzen weiß. Die Grünen waren neu dabei und zogen gleich, wie im richtigen Leben, an der SPD vorbei. Die Naturfreunde haben erneut den undankbaren Platz 4 erreicht – mit einem kleineren Team und trotzdem deutlich mehr Kilometern. Zurückgefallen sind die Bausparer/Versicherer aus Dortelweil als größtes Firmenteam von Platz 3 auf Platz 5. Und noch eine Beobachtung: Die MTB-E-Biker hatten sich als Team angemeldet, sind aber nie gestartet. Was will uns das sagen?

Die Gesamtkilometerzahl für Bad Vilbel ist um runde 4,3 Prozent auf 75.188 Kilometer gesteigert worden, die der teilnehmenden Personen um runde 4,5 Prozent auf 327 – auf der einen Seite durchaus beachtlich, auf der anderen Seite doch erstaunlich wenig in Anbetracht des coronabedingten Fahrradbooms in diesem Jahr. Offensichtlich haben doch vor allem diejenigen teilgenommen, die schon vorher radbegeistert waren.

Zum Abschluss noch zwei Gedankenspiele:

  • Wie sähe die Tabelle aus, wenn bei den Radelnden von den gefahrenen Kilometern die in der Zeit gefahrenen Auto-Kilometer abgezogen würden? Es gäbe wohl deutliche Verschiebungen.
  • Wie würde Carsten Treber, der Captain des Teams des Georg-Büchner-Gymnasiums, staunen, wenn es uns gelänge, all unsere 300 Mitglieder zur Teilnahme zu motivieren?

Wie auch immer: Allen ein herzliches Dankeschön für die Teilnahme, viel Spaß beim Radeln auch in den "gewöhnlichen" 49 Wochen des Jahres und auf ein Neues im nächsten Jahr!

Christian Martens