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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Zusammenlegbarer
Transportwageninformationsstandfahrradanhänger

Bild zum Artikel Platzsparend zusammengelegt, ohne Werkzeug aufbaubar: Transportwagen des ADFC Bad Vilbel, ganz im Eigenbau
Theo Sorg

Für unsere Ausrüstung benötigten wir etwas für den Transport. Ein Handwagen sollte ausreichen, so die Überlegung. Gute Handwagen in der nötigen Größe sind teuer und die Qualität der preisgünstigeren fragwürdig. Also, was blieb? Selbst machen.

Und wenn schon selbst bauen, dann sollte der Wagen auch gleich ein mobiler Infostand sein, der sich ans Fahrrad anhängen lässt. Platzsparend zusammenlegen, einfach und ohne Werkzeuge auf- und abbauen sollte man ihn können. Da hatten wir doch mal eine Aufgabenstellung.

Jetzt ging es um die Abmessungen. Ein Stehtisch mit 1,10 Metern Höhe eignet sich gut für die Kommunikation auf Augenhöhe; das wäre eine gute Länge für den Kasten. Und die Breite, da war doch etwas mit dem goldenen Schnitt. Wenn sich schon Künstler wie Dürer, Michelangelo und da Vinci einst dieses Konzepts bedienten, dann konnte es für uns nur gut sein. So sollte der Kasten rund 70 Zentimeter breit und 40 Zentimeter hoch sein. Mit einer um 12 Zentimeter herausragenden Radachse je Seite würde die Breite weniger als einen Meter betragen. Passt!

Natürlich war es angeraten, die Empfehlungen und Regelwerke für solche Projekte zu studieren. Doch da gibt es außer den �� 32 und 67a der StVZO sowie dem RWTÜV-Merkblatt für das Mitführen von Anhängern hinter Fahrrädern von 1999: nichts.

Eine Skizze für den Kasten musste zum Bau genügen, die Materialliste war zu erstellen und der Preis zu ermitteln, rund 200 Euro kamen da schon zusammen.

Der Anhänger ohne Deichsel und Räder lässt sich bequem als Info-Stand nutzen
Theo Sorg

Der Vorstand war gefragt, er musste das Budget freigeben – was er auch tat – und so fing ich an, Material zu beschaffen. Wiederverwertung finde ich gut, also schaute ich nach Gebrauchtem. Einiges konnte ich bei Vereinsmitgliedern und Freunden sammeln, manches erstand ich über Kleinanzeigen und das eine oder andere gab auch mein Bastelkeller her. Den Rest lieferten die örtlichen Baumärkte oder der Onlinehandel.

Dann ging es ans Bauen. Rohre waren für den Grundrahmen auf Länge zu schneiden und zusammenzuschweißen, Sperrholzteile zuzusägen, zu schleifen. Lackierarbeiten blockierten tagelang unsere Waschküche. Der Zusammenbau ging recht flott, aber manche Ideen waren etwas anders zu lösen als zuvor gedacht, Zeichnungen gab es halt nur in meinem Kopf.

Für unseren faltbaren Transportwageninformationsstandfahrradanhänger verarbeitete ich eine Tafel wasserfest verleimtes Sperrholz, drei Stangen Vierkantrohr, zwei Klavierbänder, zwei Laufräder, vier Scharniere, zwei weiße und zwei rote Rückstrahler, je einen halben Liter der Farben Reinorange und Saphirblau, etwas Holzwachs, viele Schrauben, Nieten, Splinte und natürlich wasserfesten Holzleim. Zum Verbrauch kamen noch an die 45 Tassen Tee für Recherchen und Bestellungen im Internet, sieben Flaschen Feierabendbier und eine Flasche Wasser. Zu guter Letzt verweigerte mir noch der Schwingschleifer mit lautem Gekreische seine Arbeit, gerade als er mit dem letzten Blatt Schleifpapier beschäftigt war; der Rest war dann Handarbeit.

Bei der Probefahrt verhielt sich der Fahrradanhänger erstaunlich gutmütig, bergauf aber muss man schon den einen oder anderen Gang herunterschalten.

Theo Sorg