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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

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Bestandsaufnahme läuft

Bad Homburg erarbeitet integriertes Mobilitäts- und Verkehrskonzept

Ziel des Konzepts ist, eine nachhaltige und klimaverträgliche städtische Mobilität zu definieren, zu entwickelt und langfristig sicherzustellen. Die Haushalts- und Pendlerbefragung läuft noch bis zum 15. Februar 2021 unter https://badhomburg2030.de/page/moko# auswertung.

Häufig erfolgt Verkehrsplanung eindimensional, es wird nur auf einen Verkehrsträger wie das Auto, das Fahrrad, den ÖPNV oder den Fußgänger geschaut. Bad Homburg möchte das jetzt ändern und ein gesamtstädtisches Mobilitäts- und Verkehrskonzept (MOKO) erarbeiten. Mit dem Anspruch, dass es nachhaltig und klimaverträglich sein soll, wird gleichzeitig die Richtung vorgegeben. Wir vom ADFC unterstützen diesen Ansatz ausdrücklich und arbeiten aktiv an dem Konzept mit. Momentan läuft die Bestandsaufnahme, dabei zeigte sich schon, dass Bad Homburg erheblichen Nachholbedarf hat (vgl. Bild). Aktuelle Daten über den Modal Split liegen zwar nicht vor, aber man geht von einem Anteil des Motorisierten Individualverkehrs (MIV) von 70 % aus, es gibt nur zwei Carsharing-Fahrzeuge (bei über 55.000 Einwohnern) und kein Fahrradleihsystem. Statt dessen wurde noch im 4. Quartal 2020 ein Leihsystem für Motorroller eingeführt und von der Stadt beworben.

So gar nicht wollen auch die letzten Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung in den Anspruch einer nachhaltigen und klimaverträglichen Mobilität passen. So wurde der 10-spurige Ausbau der Autobahn A 5 von Friedberg bis zum Frankfurter Kreuz gefordert und die Prüfung eines neuen Autobahnanschlusses zur A 5 bei Bad Homburg beschlossen. Wir haben uns deutlich gegen diese Pläne ausgesprochen, denn die Erfahrungen der letzten 70 Jahre sind eindeutig: Mehr Straßen führen zu mehr Verkehr. Und da die Pkw ihre Fahrten nicht auf der Autobahn beginnen und beenden, fahren Sie durch die Ortschaften und Städte zu den Anschlussstellen, wodurch die ohnehin belasteten Einwohner:innen noch mehr Lärm und Schadstoffe ertragen müssen. Daneben fehlt dann natürlich der Platz für den Radverkehr. Das ist genau das Gegenteil unserer Forderungen: Mehr Platz fürs Rad und den Straßenraum fairer aufteilen!

Der ADFC Bad Homburg/Friedrichsdorf hat auch seine "Forderungen an Politik und Stadtverwaltung für ein fahrradfreundliches Bad Homburg" aktualisiert, sie können auf unserer Homepage heruntergeladen werden: https://www.adfc-bad-homburg.de/2020_Forderungen_Bad_Homburg. Beteiligt Euch bitte bei der Haushalts- und Pendlerumfrage zum MOKO, vielleicht kommt dann eine echte Verkehrswende, und es werden nicht nur Verbrennungsmotoren durch Elektro- und Wasserstoffantriebe ersetzt.

Ralf Gandenberger