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Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt am Main

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Artikel dieser Ausgabe

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Frankfurt

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Bild zum Artikel Das müsste doch jetzt jeder, auch bei tiefgelegtem Intelligenzquotienten, hinterm Lenkrad kapieren: hier dürfen Radfahrer:innen nicht überholt werden, denn sie fahren zu Recht mitten auf der Fahrbahn – siehe Piktogramm, und die Zone direkt neben den parkenden Autos ist nicht der Schutzstreifen, sondern die Türöffnungszone, den die Radfahrer:innen meiden müssen.
Bertram Giebeler

Die allerletzte Chance

Schloßstraße: Deutliches Überholverbot, X-Markierungen in der Dooring-Zone – wenn das nicht hilft, müssen die Parkplätze weg!

Es ist empörend, wie krass neue Regelungen der StVO von leider zu vielen Autofahrer:innen einfach nicht respektiert werden, nur weil sie mal ein paar hundert Meter langsamer fahren müssen. Wegen der Drängelei, Huperei und Pöbelei in der Bockenheimer Schloßstraße gab es nicht nur Stress ohne Ende, sondern schon mindestens einen Türöffnungs-Unfall einer Radfahrerin und erst kürzlich einen Unfall mit einem Radfahrer wegen engen Überholens und Touchierens mit dem Außenspiegel. In beiden Fällen waren Knochenbruch und Krankenhausaufenthalt die Folge. Über den Verbleib der Führerscheine der Täter:innen ist uns nichts bekannt.

Jetzt hat die Stadt noch einmal nachgerüstet und hat Türöffnungszone mit weißen X-en markiert, damit die Radfahrer:innen wissen, dass sie dort gerade nicht fahren sollen. Auch wurden die Schilder mit Tempo 30 und dem Überholverbot für Autos gegen Radfahrer:innen unmittelbar an den Fahrbahnrand versetzt, so dass sie nun wirklich nicht mehr zu übersehen sind. Wer das jetzt nicht begreift und immer noch hupt und pöbelt, dem fehlt ganz offensichtlich die geistige und charakterliche Eignung, ein Kraftfahrzeug zu führen!

Man darf gespannt sein, ob die neuen X-Markierungen, die Versetzung der Verkehrsschilder ins unmittelbare Blickfeld und die demnächst noch folgenden Ermahnungen auf Plakaten dazu führen, dass der Stress dort ein Ende findet. Wenn das nicht der Fall ist, kann man nur schlussfolgern: Liebe Autofahrer:innen, ihr hattet die Chance, euch zivilisiert zu benehmen, ihr habt sie nicht genutzt! Jetzt gibt es nur eine konsequente Lösung: Abschaffung der Parkplätze zugunsten eines geschützten Radstreifens!

Einen entsprechenden Antrag im OBR 2 (Bockenheim/Westend) haben Grüne und Linke schon gestellt, zu Redaktionsschluss war aber noch nicht klar, ob er eine Mehrheit findet. Breitere Zustimmung findet der Vorschlag, auf der überdimensionierten Breitenbachbrücke einen der zwei Auto-Fahrstreifen pro Richtung zu Parkplätzen umzuwandeln, um deren Abschaffung auf der Schloßstraße wenigstens ein wenig zu kompensieren. Konsens ist das mittelfristige Ziel, dass die Straßenbahnschienen überfahrbar gemacht werden und dadurch der nötige Platz entsteht, um Auto- und Radverkehr nebeneinander und in angemessenem Abstand zu führen. Dann könnten punktuell auch wieder einige Parkplätze eingerichtet werden! Die Stadt sollte dieses Projekt mit hoher Priorität vorantreiben.

Bertram Giebeler